Im Einkauf und im Lieferketten-Management vernachlässigen viele Unternehmen das Thema Diversity. Sie verpassen damit die Chance auf ein besseres Risikomanagement und mehr Wertschöpfung. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und der Strategieberatung Oliver Wyman. Befragt wurden 120 Führungskräfte von Unternehmen im deutschsprachigen Raum. Die Experten mahnen ein rasches Umdenken an: Wer die Vielfalt bei den Beschäftigten nicht priorisiere, schwäche die eigene Wettbewerbsposition.
Besonders im Supply Chain Management sind Frauen laut der Erhebung stark unterrepräsentiert. Nur 15 Prozent der Unternehmen kommen hier auf über 40 Prozent Frauenanteil. Das Management ist in beiden Bereichen stark männlich dominiert. Laut Studie zeichnet sich allerdings ein Umsteuern ab – hin zu stärker divers besetzten Führungsteams. „Das sogenannte Sponsorship from the Top, also die gezielte Förderung von Diversität durch das Management, erlebt zumindest einen leicht wachsenden Zuspruch“, sagt BME-Vorstandsvorsitzende Ullah. „Dies ist ein guter Weg, um mehr Diversität zu erreichen.“ Bislang ist dieses Werkzeug laut Studie allerdings erst bei 22 Prozent der Unternehmen im Einkauf und bei 29 Prozent im Lieferkettenmanagement etabliert.