Meilenstein 1: Verstehen
Effektive Kommunikation ermöglichen
Verschiedene Kommunikationsmodelle
Wenn wir gute Kommunikation im Unternehmen möglich machen wollen, müssen wir die verschiedenen Kommunikationsmodelle verstehen. Diese veranschaulichen die komplexen Vorgänge und Ebenen der zwischenmenschlichen Kommunikation. All diese Modelle zeigen: Kommunikation ist vielschichtig und störanfällig. Ein Verständnis der Modelle hilft, Missverständnisse zu vermeiden und effektiver zu kommunizieren.
Kommuniksationsmodelle, die du kennen solltest:
- Das Sender-Empfänger-Modell von Shannon und Weaver zeigt den grundlegenden Ablauf: Eine Nachricht wird codiert, über einen Kanal übertragen und vom Empfänger decodiert.
- Das Eisbergmodell verdeutlicht, dass der Großteil der Kommunikation unbewusst auf der Beziehungsebene stattfindet.
- Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun unterscheidet vier Botschaften: Sachinhalt, Selbstkundgabe, Beziehung und Appell. Jeder Mensch sendet und empfängt diese vier Botschaften gleichzeitig.
- Die Transaktionsanalyse nach Berne erklärt, wie wir in verschiedenen Ich-Zuständen (Eltern-, Erwachsenen- und Kindanteil) miteinander interagieren.
- Watzlawicks Axiome besagen unter anderem, dass man nicht nicht kommunizieren kann und jede Kommunikation einen Inhalts- und Beziehungsaspekt hat.
Vielschichtigkeit der Kommunikation
Um Kommunikation gut zu verstehen, müssen wir uns über die unterschiedlichen Ausprägungen der Kommunikation und sowie der verschiedenen Ebenen bewusst sein. Wir kommunizieren optisch, sachlich, zwanglos, hören, sprechen, schreiben, nehmen wahr und unterhalten uns auf der Sach- oder Beziehungsebene.
- auf der sachlichen Ebene oder auf der persönlichen Ebene kommunizieren
- benennen, auf welcher Ebene die Unterhaltung gerade stattfindet
Austausch von Fakten und sachlichen Argumenten
auf non-verbale Signale achten
Austausch von Infos
Zuhören wollen
Sich öffnen für das Gesagte
Fakten vermitteln
individuelle Einstellung zum Gesagten
Körper-sprache
Gestik
Mimik
Gefühle
Geruch
sprechende Gesichts-ausdrücke
ausdrucks-starker Augen-kontakt
Emotionen
Resonanz
Stimme
Tonhöhe
Lautstärke
Aussprache
Sprech-pausen
Betonung
Stimm-führung
Stimm-farbe
Tempo
- visuelles Abbilden von Inhalten, Diskussionen, Mindmaps, Erkenntnissen jeder Art
- eine Botschaft, die informiert, motiviert und anspricht
- das Whiteboard ist der verlängerte Gedanke, der sichtbar gemacht wird
Bilder
Diagramm
Präsentation
Flow Chart
Video
Roadmap
Mindmap
Mapping Overview
Skizze
- durch einen roten Faden strukturieren
- einen wertschätzenden Ton wahren
- auf zentrale Aussagen fokussieren
- Text formatieren und Absätze für bessere Lesbarkeit
förmlich
wohl überlegt schreiben
zwanglos formuliert
informie-rend
wenige Aussagen zur Zeit
Fokus
Das 3U Framework für wirkungsvolle Kommunikation
Effektive Kommunikation ist mehr als nur die Übermittlung von Informationen. Sie muss die Menschen auch emotional erreichen und persönlich ansprechen – das die Menschen aus der Kommunikation den Nutzen (what is in for me?) verstehen und erleben.
Das 3U Framework von Prof. CB Bhattacharya bietet einen Ansatz, um Botschaften so zu gestalten, dass sie bei den Empfängern Verständnis, Relevanz und Verbundenheit erzeugen. In seinem Buch „Big Difference: Leveraging Corporate Sustainability to Drive Business and Societal Value“ zeigt Bhattacharya die Wirkung von Kommunikation über Corporate Responsibility Massnahmen auf das Business auf, wenn diese 3 Faktoren zusammen kommen:
- Understanding (Verstehen) ist die Grundlage – die Kernbotschaft muss klar und nachvollziehbar vermittelt werden.
- Usefulness (Nutzen) stellt die persönliche Relevanz her: Wie profitiere ich davon? Was bringt es mir? Nur wenn Menschen den Mehrwert für sich erkennen, werden sie einer Botschaft auch Aufmerksamkeit schenken.
- Unity (Verbundenheit) schafft schließlich eine emotionale Bindung, indem Werte, Visionen und Ziele geteilt werden.
Durch diesen ganzheitlichen Ansatz spricht man Verstand und Gefühl gleichermaßen an. Die Empfänger fühlen sich nicht nur informiert, sondern verstanden, einbezogen und motiviert. So steigt die Bereitschaft, Botschaften anzunehmen und in die Tat umzusetzen.
Das 3U Framework hilft, Kommunikation zielgerichtet und wirkungsvoll zu gestalten.
- Podcast
Business Purpose & Sustainability Ownership
- Herausforderungen für Entscheider:innen
Was sind kommunikative Grundkompetenzen?
Folgende Future Skills sind für gute Kommunikation wichtig:
- Lebenslanges Lernen
- Offenheit für Neues
- Denk- und Verhaltensveränderung
- Soziale Kompetenz
- Methodische Kompetenz
- Kognitive Fähigkeiten
- Begeisterungsfähigkeit
- Neugierde
- Teamfähigkeit
- Empathie & Mitgefühl
- strukturierte Arbeitsweise
- Sharing is Caring
- Vertrauen & Wohlbefinden
- Co-Kreation
- Kollaboration
- Kreativität, Ideenreichtum und Innovatives Vorgehen
- Interkulturelles Verständnis
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Meilenstein 2: Bewusstsein schaffen
Selbstreflexion – Blick nach innen
Effektive Kommunikation beginnt mit einem Blick nach innen. Wir sind durch unsere Nervensysteme und Energiefelder miteinander verbunden – sowohl im virtuellen Raum als auch in Präsenz. Unsere inneren Zustände beeinflussen, wie wir wahrgenommen werden und wie unsere Botschaften ankommen. Daher ist die Kommunikation mit unserem Inneren entscheidend. Wie gehen wir mit Emotionen, Ängsten und Bedürfnissen um?
Je mehr Klarheit und Bewusstheit wir dafür entwickeln, desto authentischer und wirkungsvoller können wir nach außen kommunizieren. Unsere Körperhaltung, Tonlage und Wortwahl spiegeln wider, was in uns vorgeht. Durch Selbstreflexion und Achtsamkeit können wir lernen, Botschaften aus einer zentrierten, ruhigen Verfassung zu senden. So erhöhen wir die Chance, dass sie beim Gegenüber ankommen und Vertrauen und Verbindung entstehen. Effektive Kommunikation ist eine Reise nach innen und außen.
Verschiedene Denkpräferenzen kennen
Jeder Mensch hat unterschiedliche Denkpräferenzen. Manche bevorzugen analytisches, andere kreatives Denken. Effektive Kommunikation berücksichtigt dies und passt sich den vier Phasen des kreativen Denkprozesses an: Klarstellung der Ausgangslage, Ideengenerierung mit offenem Geist, Entwicklung und Auswahl vielversprechender Ideen und schließlich zielorientierte Umsetzung. Indem wir die individuellen Denkmuster verstehen, können wir Botschaften zielgruppengerecht gestalten und so das gegenseitige Verständnis fördern.
Die vier Phasen des Kreativen Denkprozesses
- Klarstellen
- Ideengenerierung
- Entwicklung
- Umsetzung
Meilenstein 3: Mindset
Meine innere Haltung ist entscheidend
Eine offene und wertfreie Haltung ist der Schlüssel zu erfolgreicher Kommunikation. Anstatt mit Vorurteilen und Erwartungen in den Dialog zu gehen, sollten wir neugierig und unvoreingenommen zuhören. Wir zeigen Interesse an der anderen Perspektive und gehen respektvoll und unvoreingenommen auf neue Ideen ein. So können wir Brücken bauen und gemeinsam Lösungen entwickeln. Diese offene innere Haltung ist entscheidend. Sie erlaubt uns, Kommunikation als Chance für Austausch und Wachstum zu sehen, anstatt mit Barrieren und Bewertungen zu blockieren. Offenheit und Wertschätzung sind der Baustein für vertrauensvolle Verbindungen und fruchtbare Dialoge. Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse, Erfahrungen und einen individuellen Wissensstand. Indem wir uns darauf einlassen, unser Gegenüber dort abzuholen, wo es gerade steht, schaffen wir eine Basis für gegenseitiges Verständnis.
Ein offenes Ohr für andere haben
Echtes Zuhören bedeutet, ein offenes Ohr für andere zu haben und aufrichtiges Interesse zu zeigen. Gemeinsam schaffen wir Verständnis, indem wir die Kommunikationsbedürfnisse aller kennen und berücksichtigen.
Ein offenes Ohr für andere zu haben bedeutet auch, aktiv und gut zuzuhören. Aktives Zuhören gilt für viele als die Basis jeglicher Kommunikation. Wir hören aktiv zu, wenn wir wertfrei und offen interessiert sind an der Meinung unseres Gegenübers – auch wenn wir anderer Meinung sind.
Jeder bekommt die Gelegenheit, verstanden zu werden. Mit der richtigen Intention hören wir einander zu und bauen Brücken des gegenseitigen Respekts. Wir nutzen gezielt Methoden, um in Kommunikationssituationen echtes Interesse zu signalisieren und eine offene, wertschätzende Atmosphäre zu schaffen:
- aktives Zuhören
- Nachfragen
- Körpersprache
- Nähe suchen
- aktive Einbindung
„Zuhören funktioniert besonders gut, wenn wir uns Zeit nehmen für das Gespräch, trotz oft hektischem Alltag. Und wenn wir Raum geben, uns in das Gegenüber hineinversetzen können, die eigene Meinung nach hinten stellen und gezielte Fragen stellen. So kann Kommunikation so richtig gut gelingen.“
- Mit welcher Intention höre ich zu?
- Kommunikationsbedürfnis aller kennen & berücksichtigen
Aufmerk-samkeit
Verstehen wollen
zuhören können
ausreden lassen
alle werden gehört
auf die Bedüfrnisse eingehen
sich Zeit nehmen
Feedback einholen
einfache Sprache
- alle bekommen Gelegenheit, zu verstehen
- ich stelle mich ein auf die anderen Personen
- Kommunikationsstil und -modus anpassen an Bedürfnise
verfügbare Information und Wissenstand beachten
mein Gegenüber da abholen, wo diese Person gerade steht
visuell unterstützend kommunizieren
die Auswahl des Tools und der Methoden
Eine Frage der Haltung: Mit Fragestellungen Impulse setzen
Wenn wir im Gespräch Antworten wollen, die tiefer gehen, dann müssen wir auch tiefer fragen. Und da wir, nach Watzlawick, nicht nicht kommunizieren können, senden unsere Fragen auch eigene implizite Botschaften. D.h. wir stellen dann gute Fragen, wenn Zeit und Raum passen, wir wertschätzend und erkundend formulieren und dabei auch notwendiges Fach- und Hintergrundwissen berücksichtigen.
Leadership-Coach Claudia Zeimes weiss aus eigener Erfahrung: Je nach Fragen, Ansatz und wie gefragt wird, gibt es andere Impulse in der Kommunikation.
- Konkretisierungsfragen gehen ins Detail und schaffen ein tieferes Verständnis.
- Mit Skalierungsfragen machen wir schwierige emotionale Themen besprechbarer, da wir sie auf eine Skalierung reduzieren können. Wir neutralisieren sie quasi etwas. Dadurch werden sie greifbarer.
- Offene Fragen, die nicht mit Ja oder Nein beantwortet werden können, öffnen Gesprächen und verbreitern die Gesprächsbasis. Dadurch kann auch mehr Beziehung entstehen.
- Hypothetische Fragen führen zur Lösungsorientierung, und damit weg vom Problem. Sie aktivieren Ressourcen.
„Die Art, wie wir fragen, entscheidet über die Intensität und manchmal auch Richtung unserer Kommunikation in der Transformation. Die Kunst ist es, so zu fragen, dass sich, bildlich gesprochen, die Muschel öffnet und wir einen anderen Tiefgang im Gespräch bekommen. Unser Gegenüber fühlt sich dabei gehört, geschätzt und manchmal auch dadurch schon verstanden.“