Hier die wichtigsten Essentials zum Thema “Systemisch führen”, bevor es losgeht:
- Es geht nicht um einen neuen Führungsstil, sondern um das Steuern komplexer sozialer Systeme. Daran sind Personen beteiligt, aber auch Strukturen. Und meiner Meinung nach künftig auch KI.
- Das systemische Führen muss auf mehreren Ebenen stattfinden: Selbstführung, Mitarbeiterführung, Teamführung und die Organisationsführung.
- Der Mensch steht hier nicht im Mittelpunkt, sondern Kommunikationen. Das ist mehr als das gesprochene Wort und umfasst auch die Kommunikationen der Vergangenheit, die ziemlich resistente Muster ausgeprägt haben. Aufgrund dieser Muster verhalten die Menschen in der Organisation sich irgendwie… schwer verständlich für Außenstehende.
- Führung ist nicht mit irgendwelchen idealen Handlungen oder gar dem Mindset von Personen verbunden. Laut Niklas Luhmann ist Führung vielmehr ein soziales Prozess, der ganz unterschiedliche Qualitäten verlangt.
- Führung lässt sich in einer Führungsschleife analysieren, die an den Deming-Kreis erinnert: Überprüfen, Entscheiden, Umsetzen – und wieder einmal rum. Wir sagen bei Teamworks „Führen ist das Beeinflussen der Richtung von Bewegung und Intervenieren in kritischen Situationen“. Das meint genau das: Überprüfen, ob geschieht, was geschehen soll… etwa um Innovationsführer zu bleiben. Oder um die Zusammenarbeit zu gewährleisten.
- Jedes Mitglied in einem sozialen System kann führen. Luhmann sagt dazu „soweit es in der Lage ist, den Ton anzugeben“. Nun gut, diese Aussage ist aus dem Jahr 1964, also anno pief. Wenn wir an die (Über-)Prüfungs-Chancen durch KI denken, ist das Thema noch nicht Zuende gedacht.
- Führung bedeutet auch angemessen auf Veränderungen in der Umwelt zu reagieren. Das Wort “angemessen” ist natürlich denkbar schwammig. Denn es lässt sich nur vom Ende her sehen, ob etwas angemessen war… Und selbst da ist es maximal auf die Gesamtheit der Führung zurückzuführen, kaum auf einzelne Führungshandlungen.
Und nun hört rein in 60 hoffentlich lehrreiche und unterhaltsame Minuten mit Christina. Ich spreche mit ihr z.B. auch darüber, warum die Literaturverzeichnisse von Systemtheoretikern so männlich dominiert sind.
Eine Antwort
Super hilfreicher Tipp, ha mich segr weitergebracht.