Die Ausgangslage
KUNDO xT ist ein führender Anbieter von Gaswarnsystemen und Umwelttechniklösungen. Mit Fokus auf Sicherheit und Umweltschutz bietet KUNDO xT innovative Produkte wie das CO2-Control Gaswarnsystem an. Durch langjährige Erfahrung und kontinuierliche Forschung und Entwicklung gewährleistet KUNDO xT zuverlässige Lösungen für die Überwachung und Kontrolle von Gasemissionen. Das mittelständische und inhabergeführte Familienunternehmen mit Sitz in Süddeutschland wurde 1899 gegründet. Auffällig sind immer wieder innovative technologische Meilensteine – zum Beispiel in der Funktechnologie, bei stromsparenden Schaltungsdesigns, CO2-Gaswarnsystemen, Meteringlösungen. Bei all diesen unterschiedlichen Entwicklungen treibt das Unternehmen immer eine gemeinsame Vision: Die Produkte sollen das Leben der Menschen spürbar verbessern.
@Fotocredit: KUNDO xT GmbH
KUNDO xT möchte vom Produkt- zum Lösungsanbieter werden. Für diese Transformation bedarf es (digitale) Services rund ums Produkt, um sich am Markt zu differenzieren.
Digitale Potenziale ausschöpfen
Das Manifest der Digitalen Transformation im Gespräch mit Laurin Staudt von KUNDO xT
Was brauchte es bei euch für die Umsetzung?
Zunächst mussten wir die Herausforderung Digitale Transformation nicht nur in den digitalen Sevices, sondern breiter verstehen. Die Entscheider-Ebene war offen für neue Ideen und wurde mit der Zeit mutiger.
Die größte Engstelle sind Ressourcen gewesen, also Zeit und Kapazität. Einen digitaler Service entwickelt man halt nicht nebenher – das braucht ein gutes Service-Management.
Die Freiwilligkeit mit der Projektteam-Mitglieder sich bei uns einbringen, ist eine große Freude. Ich bin sicher, es gibt in jedem Unternehmen genügend Menschen, die sagen „Endlich bewegt sich etwas nach vorne, da bin ich dabei!“ Bei KUNDO xT jedenfalls waren viele Freiwillige da. Es reichte, diese anzusprechen und mit einzubeziehen, um deren grundsätzliche Bereitschaft zum Engagement für das Vorhaben zu gewinnen. Das wir selbstorganisiert arbeiten durften, war ebenfalls enorm wichtig.
Laurin Staudt,
Digital Service & Transformation Manager,
KUNDO xT GmbH
„Meine Aufgabe ist es, neue Lösungen zu entwickeln. Ich habe erkannt, dass im Smart Service für KUNDO xT großes Digitales Potenzial steckt. Dabei war die Geschäftsführung von Beginn an mutig. Zukünftig können unsere Kunden per Smart Device Daten zu ihren Produkten empfangen und analysieren. Mit diesen Daten können unsere Kunden ihre Geschäftsprozesse optimieren und gegenwärtigen Problemen wie z. B. dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Langfristig ist das Ziel, hieraus Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln.
Insgesamt ist diese Transformation für KUNDO xT eine große, risikobehaftete Investition mit dem Ziel, Effizienz zu steigern, Kosten einzusparen, Kundenzufriedenheit zu steigern und eine bessere Lieferantenbindung zu ermöglichen.„
Wie wurde Selbstorganisation realisiert und gelebt?
Selbstorganisation ist Grundvoraussetzung im digitalen Kontext, weil es immer um neue, unbekannte Themen geht – nie um etwas Gewohntes, Wiederkehrendes. Bei KUNDO xT areiten ca. 70 Mitarbeitende. Wir sind ein kleines mittelständisches Unternehmen, bei dem grundsätzlich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter mitmachen darf und Verantwortung übernehmen kann. Bei uns herrscht eine Kultur vor, dass wir Dinge tatkräftig verändern dürfen – das weiss ich sehr zu schätzen.
Wie seid ihr mit den unterschiedlichen Strategien umgegangen?
Wichtig: Strategien müssen im erweiterten Führungskreis gemeinsam erarbeitet werden, nicht vorgegeben sein. Nur wenn man aktiv beitragen und mitgestalten kann, trägt man eine Strategie. Das ist die Grundlage für dessen Erfolg. Unsere Digitalisierungsstrategie hängt logisch unterhalb der Unternehmensstrategie und zahlt hierauf ein. Mir ist dabei wichtig, dass unsere Digitalisierungsstrategie folgende Fragen beantwortet:
- Welche (digitale) Vision verfolgen wir?
- Welche Ziele leiten sich daraus ab?
- Wie werden wir diese Ziele erreichen?
Wie seid ihr in eurer Transformation vorgegangen?
In der Anfangsphase mussten wir viel für Verständnis sorgen und klare Verantwortlichkeiten festlegen. Insgesamt haben wir als Grundlage die Digital Roadmap genutzt, die ich 2021 im Rahmen meiner Masterarbeit „Identifikation von Digitalisierungspotentialen“ erstellt habe. Zuerst haben wir im Digital-Team eine Roadmap für unser Service Management entwickelt. Diese enthält, ähnlich wie die Roadmap für eine digitale Transformation, verschiedene Phasen. Beginnend mit der Ideengenerierung über eine Potentialanalyse, hin zur Anforderungsanalyse, Service Konzeption und dann den Pilottests als auch Implementierung. Unsere Roadmap enthielt zu jeder Phase Arbeitsinhalte, Methoden/Tools, Prototypen für das Service-Prototyping sowie Checklisten, um jede Phase auf ihren Erfolg zu prüfen. Diese Theorie wurde dann in die Praxis umgesetzt (z. B. wurden in Workshops verschiedenste Serviceideen erarbeitet).
Abbildung: Digital Roadmap entwickelt von Laurin Staudt Bild vergrößert ansehen
Was ist deine Analyse zu der Vorgehensweise bei Kundo?
Wir erzielen sehr große Erfolge, indem wir uns an die Digital Roadmap halten. Ich bin davon überzeugt, dass das der richtige Weg für KUNDO xT ist.
Was waren wichtige Erfolgstreiber, von denen andere Unternehmen lernen können?
Kleine Erfolge feiern! Nicht direkt das Millionen-Geschäftsmodell entwickeln, sondern klein anfangen und Erfolge feiern. Erst das Skateboard bauen statt den Sportwagen. Nicht nur auf das Geschäftsmodell blicken, Digitalisierung macht auch an vielen anderen Stellen Sinn! Nicht einfach loslegen mit der erstbesten Digitalisierungsidee, sondern erst einen Plan aufstellen: Welche Roadmap passt zu mir? Habe ich die Basics erfüllt wie z.B. Verständnis geschaffen und gut kommunizieren? Welche Vision und Strategie verfolge ich? Was ist mein Ziel? Und unbedingt (digitale) Talente identifizieren und fördern!
In unserer Toolbox findest du Dienstleister aus unserem Netzwerk, die viel Erfahrungen mitbringen und dich in deinen Herausforderungen begleiten können.