Empowern & enabeln – Hauptaufgabe für Remote Leader

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Inhaltsübersicht

Unterschied zwischen enabeln & empowern

Ich merke in Gesprächen mit anderen Führungskräften, dass die Begriffe Empowering & Enabling nicht von allen gut verstanden werden. Deswegen werde ich hier einmal meine Sichtweise darstellen:

Enabling = Befähigung

Du gibst deinem Team, was es benötigt, um die Arbeit bestmöglich zu erledigen. Du befähigst das Team eigenverantwortlich zu arbeiten. Du schaffst ein Umfeld, in dem sich alle wohl fühlen und ihr Bestes geben wollen. Dafür werden Tools, finanzielle Ressourcen, Anweisungen, Prozesse, Verfahren, Richtlinien und eine kollaborative Arbeitsumgebung benötigt. Aber auch Werte wie Offenheit, Transparenz, Respekt und Wertschätzung aktiv von dir vorgelebt. Du ermunterst zum Ausprobieren und schaffst eine Kultur des Lernens und Experimentierens. Das alles ermöglicht es den Teammitgliedern, optimale Leistungen zu erbringen.

Empowering = Ermöglichung

Du gibst deinem Team Problemlösungs- und Entscheidungsbefugnisse mit an die Hand und sorgst dafür, dass sich jeder mit seinen Stärken einbringt. So hat dein Team die Möglichkeit, die Verantwortung für die Nutzung der Ressourcen der Organisation zu übernehmen, um entsprechende Ergebnisse zu erzielen. Dafür machst du mit einer Kultur der Offenheit deinem Team deutlich, dass alle die Möglichkeit haben, ihre Bedenken zu äußern und Verbesserungsvorschläge zu einzubringen. Du bist der oberste Motivator für dein Team und hilfst allen, das eigene Mindset weiterzuentwickeln.

Abbildung: Was bedeutet Enabling? Was bedeutet Empowering? [Quelle: DIGITAL Marketing Expert, Maike Petersen]

Tipp: Teamleader mit einem Digital Leadership-Verständnis enabeln und empowern ihr Team. D.h. sie schaffen für das Team eine Umgebung des Ausprobierens, Entwickelns, Fehler machen und unterstützen bewusst das Lernen des Teams. Sie stärken das Growth Mindset der Teammitglieder, befähigen alle zur Kollaboration, agiler Arbeit und zu Eigenverantwortung. Ein Digital Leader umfasst alle modernen Führungsstile – damit ebnen solche Führungskräfte den Weg für ein neues Führungsverständnis und prägen die Unternehmenskultur mit.

Werde zum Enabler deines Teams

Darum ist es so wichtig, der Enabler des Teams zu sein:

Du bist viel mehr als „nur“ eine Führungskraft: Du bist der größte Motivator des Teams, du bist ein Vorbild in deinem Tun, du schaffst die Voraussetzungen für dein Team, du ermöglichst alles, was notwendig ist, du dienst deinem Team, damit dieses sich motiviert, eigenverantwortlich, fokussiert und zielorientiert an die Arbeit machen kann.

Wie das Team virtuell enabeln?

Enabeln: Neue Jobs, Tools und Prozesse an alle kommunizieren

Mit der passenden Chrome Extension oder einem KI-Tool lässt sich ganz einfach Wissen zu Arbeitsschritten, Toolnutzung und neuen Prozessen vermitteln. Niemand im Team muss mehr nach diesen Informationen mühsam suchen. Niemand muss mehr lange Zeit investieren, um diese Übersichten zu erstellen.

  • Reduziert Dokumentationszeit
  • Macht Wissen für alle gleichermaßen zugänglich
  • Hilft neue Jobs oder Prozesse einfach zu erlernen
  • spart wertvolle Zeit ein
Enabeln: Lern-Sessions mit gemeinsamer Diskussion
Wenig effektiv (aber leider immer noch sehr beliebt) sind vom Teamlead erstellte Screen-Videos, indem z.B. der zukünftige Ablauf benannt wird. Der Fehler hierbei liegt in der Annahme, dass dadurch alle offenen Fragen vom Tisch seien. Besser, weil deutlich interaktiver, interessanter und besser konsumierbar, sind stattdessen Live Session-Formate. Diese enden immer mit einer Fragesequenz, in der Unklarheiten beseitigt werden können. Die Wirksamkeit dieser Live Online Trainings besteht darin, dass durch offen ausgesprochene Kommentare der einzelnen Beteiligten das eigentliche Lernen bzw. Bilden des Verständnisses erfolgt.
Tipp: Agile Coach hinzuziehen

Hole dir einen Agile Coach dazu, damit euer Austausch fokussiert abläuft und sich eure Session-Qualität immer weiter verbessern kann.

Tipp: Netzwerk mit anderen Leadern

Bilde im Unternehmen Team-übergreifende Lern–Sessions und tausche dich mit anderen Führungskräften darüber aus. Das kann von People & Culture gezielt gefördert werden oder als Graswurzelinititative entstehen. Lern-Sessions sollten je nach Bedarf kurzfristig entstehen und mit möglichst wenig Aufwand unkompliziert ablaufen.

Sei die Turbo-Empowerment-Rakete für dein Team

Ich bevorzuge es, ein Role Model zu sein. Das Wort Role Model trifft den Auftrag einer modernen Führungsperson meiner Auffassung nach viel besser, als es das Wort Führung vermag.

Als oberster Motivator und größter Initiator von allen reißt du gleichzeitig alle mit und ermöglichen so Wow-Leistungen des Teams (Follower-Prinzipi). Du hast eine breite und tiefe Basis an Wissen und Kompetenzen, die du als Mentor gerne an Teammitglieder weitergibst. Du bist Wegbereiter für neue Ideen und schaffst die Grundvoraussetzungen dafür, dass deine Teammitglieder ohne Stolpersteine arbeiten können. Im Remote-Umfeld kannst du diese Empowerment-Rakete sein, indem du viel Nähe zulässt und dich authentisch zeigst, mit der größten Energie von allen Meetings oder Huddles rockst, neue Ideen konsequent einforderst und förderst sowie deinem Team viel Freiraum für deren eigenen Stärken lässt.

Wie das Team virtuell empowern?

Empowern: Authentisch kommunizieren
  • Du lebst jederzeit authentisch vor und kommunizierst, was die Anforderungen an ein einfach Machen bedeutet („Schaut, das habe ich jetzt einfach mal soundso gemacht mit dem Ergebnis XYZ anstatt in der bisherigen Vorgehensweise lange Zeit zu verlieren“).
  • Zeige immer unkomplizierte Lösungsoptionen auf oder entwickle diese gemeinsam mit dem Team (das ist nachhaltiger und sorgt beim Team für den Aufbau von Verständnis für das einfach Machen und stärkt deren Kompetenzen).
Empowern: Fordern und fördern bringt das Team weiter
  • Du forderst unerbittlich („Ja, das Reporting verstehe ich definitiv als Anforderung für dieses Item.“) immer im Rahmen des Möglichen und stellst gleichzeitig sicher, dass das Team mit deiner Förderung auch zu diesen Ergebnissen hinkommen kann.
  • Du förderst jedes einzelne Teammitglied auf Basis deines Know-hows („Hier kann ich dir kurzerhand im Backend zeigen, wie du solch eine Analyse durchführen kannst. Lass uns eben mal gemeinsam draufschauen.“).
EMPOWER: EINFACH MACHEN

Grundsätzlich hilft eine Einfach-machen-Haltung, in der nicht-perfekte, schnelle, pragmatische Umsetzungen gefördert werden und umständliches Vorgehen konsequent ausgemerzt wird („Ein Quick-and-dirty-Reporting mit Screenshots wäre hier vollkommen ausreichend für den ersten Step – lass uns nicht in Schönheit sterben, sondern schnell vorankommen“).

EMPOWERN: Schnelleres Tempo

Dein Spezialgebiet: Du legst immer noch eine Schippe obendrauf. Das bedeutet, du hast mehr Umsetzungsdrive als alle anderen, du lebst das schnellste Tempo vor und ermutigst alle im Team immer wieder, es dir gleich zu tun. So entwickelt das Team schneller eine passende Umsetzungsenergie.

Eine diverse, bunte und eigenverantwortlich agierende Ponyherde als Team ist viel erfolgreicher als eine Herde konformer Mitarbeiter:innen, die keinen Spaß an ihrer Arbeit hat und keinen Sinn in den zu erledigenden Tätigkeiten sieht. Also: Sei die Turbo-Empowerment-Rakete, die dem Team ermöglicht, sich auszuprobieren, mutig neue Vorgehensweisen zu entdecken, sich Remote in der kollaborativen Teamarbeit zu engagieren und sich zu einer bunten Ponyherde weiterzuentwickeln.

Abbildung: Auszug aus dem EINFACH MACHEN Buch und einem Beispiel, wie ein Team mit der einfach-machen-Haltung empowert wurde.

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